Prävention in Schulen

Prävention gegen sexuellen Missbrauch ist eines unserer größten Anliegen.

Kinder haben ein Recht auf Aufklärung und Schutz. Eltern, ErzieherInnen und PädagogInnen sind mit der schwierig erscheinenden Problematik häufig überfordert. Gutgemeinte, aber falsche Aufklärung führt oft zu erhöhten Angst- und Unsicherheitsgefühlen bei den Kindern.

Deshalb bieten wir Präventionsprojekte in Grundschulklassen und weiterführenden Klassen an. Die Kinder lernen dabei die wichtigsten Präventionsbotschaften kennen, erarbeiten mit uns Lösungsmöglichkeiten für schwierige und gefährliche Situationen und bekommen die Erlaubnis, Nein zu sagen und sich Hilfe zu holen und erweitern ihre Wahrnehmung und Handlungssicherheit.

Die Botschaften, die vermittelt werden, sind:

  • „Nein sagen ist erlaubt!“
  • „Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen“
  • „Dein Körper gehört Dir!“
  • „Es gibt gute und schlechte Gefühle“
  • „Trau Deiner Wahrnehmung!“
  • „Umgang mit guten und schlechten Geheimnisse“
  • „Hilfe holen ist erlaubt“

Da aber in erster Linie nicht die Kinder selbst für ihren Schutz verantwortlich sind, sondern die erwachsenen Bezugspersonen, bieten wir auch Fortbildungen für Eltern, pädagogische Fachkräfte, Vereine usw. zu verschiedenen Themen an.
Hier finden Sie einen Überblick über unsere Angebote. Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne die ausführlicheren Konzepte zu.

 

Präventionsprojekte in Schulen

Die Projekte haben einen modularen Charakter, d.h. sie bestehen aus einzelnen Bausteinen, aus welchen sich die Schulen „ihr“ Projekt zusammenstellen können.

Präventionseinheiten mit SchülerInnen

4×90 Minuten oder 6×60 Minuten im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus mit der Schulklasse im Mann-Frau-Team

In dem Projekt werden die Mädchen und Jungen  im Sinne von Vorbeugung spielerisch und altersgerecht in ihrem Recht auf Selbstbestimmung unterstützt.

Im Laufe von vier Projekteinheiten pro Klasse werden präventive Verhaltensweisen eingeübt und den Mädchen und Jungen vermittelt, dass es wichtig und erlaubt ist, sich bei Problemen Hilfe zu holen. Üblicherweise wird das Schulprojekt während der Unterrichtszeit durchgeführt.

In zwei geschlechtsgetrennten Gruppen werden den Mädchen und Jungen verschiedene Zusammenhänge und Präventionsbotschaften vermittelt, z.B.
•    Dein Körper gehört dir und du darfst über ihn bestimmen!
•    Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen und unangenehme darfst Du ablehnen!
•    Vertrau deinen Gefühlen und sprich darüber!
•    Nein-sagen ist erlaubt!
•    Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. Schlechte Geheimnisse darf man weitererzählen, das ist kein Petzen.
•    Du darfst dir Hilfe holen, auch mehrmals und auch bei verschiedenen Erwachsenen!

Wichtig ist es in diesem Zusammenhang, dass die Kinder die eigene Körperwahrnehmung trainieren und lernen, Gefühle als angenehm, unangenehm oder widersprüchlich wahrzunehmen und zu benennen. Durch die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen wird auch die Basis für den achtsamen Umgang mit den Gefühlen der anderen gelegt.

Über Spiele, Bilder, Plakate, Lieder, Bücher und Diskussionen können die Mädchen und Jungen mit ihren individuellen Gefühlen und Bedürfnissen in Kontakt kommen. Sie können lernen, diese zu benennen und ihnen zu vertrauen. Sie werden sensibilisiert, ihre eigenen Grenzen und die Grenzen anderer wahrzunehmen und zu achten.

 

Präventionseinheiten mit SchülerInnen

4×90 Minuten oder 6×60 Minuten im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus mit der Schulklasse im Mann-Frau-Team

Die Botschaften sind dieselben/ähnlichen wie im Grundschulprojekt. Auch hier werden sie zum einen altersangemessen vermittelt – und orientieren sich stark an den Themen, welche die Jungen und Mädchen einbringen.
Themen, die in den zwei geschlechtsgetrennten Gruppen bearbeitet werden, sind/können sein:

  • Selbstbestimmung und das Recht auf den eigenen Körper. Wie viel muss/will ich zulassen, aus Liebe, Loyalität, Zusammengehörigkeitsgefühl u.ä.? Bei diesem Punkt gehen wir auch auf evtl. auftauchende Fragen der Jungen und Mädchen zum Thema Sexualität ein.
  • Wie kann ich Grenzen setzen – und wie die Grenzen anderer wahrnehmen? Wann ist es für mich besonders schwierig, Nein zu sagen, Grenzen zu setzen? Warum verletzen Menschen die Grenzen anderer?
  • Was kann ich tun, wenn meine Grenzen verletzt werden? Bei wem kann ich mir Hilfe holen, wem kann ich mich anvertrauen?
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Stärkung des Vertrauens in sich selbst.
  • Wir zeigen auf, welche Hilfsorganisationen für Kinder und Jugendliche es im Umfeld der Mädchen und Jungen gibt und wie die Zugangswege sind.

Projektnachbesprechung

Anschliessend an den letzten Projekttermin mit den SchülerInnen gibt es eine ca. einstündige Nachbesprechung mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer. Gerne können auch FachlehrerInnen daran teilnehmen.

Elternabend

Der zweistündige Elternabend kann klassenübergreifend angeboten werden. Er ist die Voraussetzung für die Durchführung des Projekts in den Klassen und findet deshalb vor den Einheiten mit den SchülerInnen statt. In dem Elternabend wird Basiswissen vermittelt und Möglichkeiten der präventiven und stärkenden Erziehung aufgezeigt. Ebenso werden regionale Hilfsadressen genannt und Handlungsmöglichkeiten bei Verdachtsmomenten aufgezeigt. Darüber hinaus ist Raum für Fragestellungen und Diskussionen eingeplant.

Statt diesem Baustein kann auch Baustein IV gebucht werden.

Dreistündige Schulung für das LehrerInnenkollegium

Dieser Baustein kann statt Baustein 3 in das Projekt genommen werden und ist dann im Gesamtpreis enthalten. Er kann natürlich auch zusätzlich gebucht werden.

In dieser Schulung soll MultiplikatorInnen Basiswissen zum Thema sexueller Missbrauch vermittelt werden, darüber hinaus Möglichkeiten der Prävention und Umgang mit Verdachtsmomenten. Außerdem werden Adressen von Hilfsinstitutionen genannt. Die Schulung soll sensibilisieren, Mut zum Hinschauen und Handeln machen und zum Einbau präventiver Botschaften innerhalb des Schulalltages motivieren.

 

Sind Sie interessiert? Informationen zu den Kosten und den organisatorischen Rahmenbedingungen können Sie gerne telefonisch oder per email bei uns erfragen.